Monster...

 Monster….

von Cliff Aßmann

 

Was fällt Dir ein, wenn du den Begriff „Monster“ hörst?

Denkst Du da auch, so wie ich, vielleicht an Werwölfe, Vampire oder andere schaurige Wesen, die nachts hinter dunklen Ecken hervorkriechen und Dich auffressen wollen?

Oder denkst Du da eher an Schatten, die Dich im Dunklen umgeben und auf Dich lauern.

Die sich hinter Türen, Schranktüren oder in finsteren Wälder verstecken, um jemanden der des Weges kommt zu überfallen.

Vielleicht denkst Du auch an die böse Hexe, eine Mumie oder an das Monster von Victor von Frankenstein oder sogar an Aliens aus dem Weltall…

Manche denken bei dem Begriff Monster aber auch an Hitler, Stalin, Atombomben oder A-B-C-Waffen, an Raketen, Waffen und Folterknechte, wer weiß das schon so genau.

 

Es war einmal ein kleiner fröhlicher Junge namens Hannes, der lebte zusammen mit seiner Familie in einem schönen Landhaus, mitten im Grünen ein sorgenfreies und wunderschönes Leben, da sein Vater ein gut verdienender Bankier war.

Er wuchs wohlbehütet auf, hatte ein Pony und sogar einen eigenen kleinen See, der direkt ans Landhaus grenzte und in dem er sehr gerne herumplanschte.

Er spielte am liebsten zusammen mit seiner kleinen Schwester Emma im eigenen Garten fangen oder Ballspiele, während ihr Vater bei seiner Bank arbeitete und ihre Mutter für die kleine glückliche Familie, ein fröhliches Lied vor sich her summend, ihr Abendessen zubereitete.

Seine Lieblingsfarbe war weiß, wie die Unschuld, alle seine Kleidung die er trug war weiß, ja sogar sein Zimmer war in einem schönem hellen weißen Farbton gehalten, das sogar nachts schön hell erschien.

Eines Abends warteten Hannes, Emma zusammen mit Ihrer Mutter am schön gedeckten Esstisch wie jeden Tag auf die Ankunft des Vaters, welcher aber nicht kam.

Die Zeit zog vorbei, Minute um Minute, Stunde um Stunde, vom Vater jedoch war nichts zu hören. Keine Nachricht und auch kein Anruf.

Sie machten sich natürlich alle große Sorgen, was mit Ihrem Vater geschehen sei und so meldeten Sie diesen bei der Polizei als vermisst.

Als auch am nächsten Tag und in der darauffolgenden Woche der Vater ohne Nachricht verschwunden blieb und auch die Polizei keine Erfolge bei der Suche melden konnte, beauftragte die Mutter einen Detektiv, um den verschwundenen Vater zu suchen. Dieser Detektiv hatte den Ruf, auch die schwierigsten Aufgaben zu lösen, selbst, die bei denen die Polizei erfolglos blieb.

 

Nach einigen Tagen klingelte der Detektiv an der Tür des Landhauses und überbrachte die schlechte Nachricht:

Der Vater hatte sich an dem schönen sonnigen Tag, an dem die Familie am Esstisch auf seine Ankunft wartete, an einem Kristallkronleuchter in einem Spielkasino aufgehängt, denn er hatte sein gesamtes Vermögen verschleudert, jeden einzelnen Euro. Obendrein hatte er sich im Immobiliengeschäft verspekuliert und Millionenkredite von Investoren in den Sand gesetzt und auch selbst enorme Schulden gemacht.

Die Betreiber des Spielkasinos hatten die Leiche des Vaters nach dem Auffinden verbrannt, da dieses Kasino illegal betrieben wurde, und keiner wollte, dass die Polizei dort herumschnüffelte.

Es kam wie es kommen musste, schnell waren alle Konten gepfändet, alles Inventar des Landhauses verkauft und sie gar nichts mehr und der Winter stand vor der Tür.

Die Krähen pickten ihren Garten leer, so dass die Mutter des Jungen Eintopf aus Eichhörnchen und Beutelratten kochen musste, doch er knabberte gerne an ihren kleinen knusprigen Knochen.

Aber nach einer Weile hatte sogar das Ungeziefer gelernt, sich von dem abgelegenen Landhaus fernzuhalten, so dass in dem Eintopf nichts als in Wasser aufgelöste Strauchbeeren und Grashalme mitgekochte wurde.

Daraufhin ging die Mutter zusammen mit seiner kleinen Schwester Emma weg, um Besorgungen zu machen.

Nachdem die Mutter wieder zurückkam, machte sie wieder ganz viel lecker duftenden Eintopf.

Als Hannes nach seiner kleinen Schwester fragte, antwortete die Mutter, sie habe sie ins Waisenhaus gebracht, weil es ihr dort viele besser ging als hier bei ihnen, da sie leider nicht für 2 Kindern sorgen kann.

Aber als der Junge den Eintopf kostete, da ahnte er es:

Das zarte Fleisch in seinem Mund war seine kleine geliebte Schwester, deren Schuhe er am Morgen noch zuschnürte.

Aber er war so hungrig und das Essen war so lecker. Also aß er und aß und aß, solange bis er keinen Hunger mehr hatte…

 

Monster verstecken sich nicht nur im Dunklen, unter Betten, im finsteren Wald oder hinter Kellerecken,

manchmal kochen Monster auch Eintöpfe….

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